Gerne lese ich Romane und finde ab und zu so schöne Beschreibungen, von meiner Art zeitgenössischen Schmuck zu gestalten. Somit eine kleine Kostprobe aus der deutschen Ausgabe: Muriel Barbery «Eine Rose allein» Im Französischen werde ich es noch nachholen…:)
«Man erzählt sich, dass der Dichter Kobayashi Issa, der, während in Europa die Aufklärung herrschte, im noch feudalen Japan ein langes und leidvolles Leben lebte, eines Tages in den Shisen-dõ ging, einen buddhistischen Tempel in Kyoto, und dort lange auf den Tatamis hockte, um den Garten zu bewundern. Ein junger Mönch kam und pries die Feinheit des Sandes und die Schönheit der Steine, um die herum man einen formvollendeten Kreis gezogen hatte. Issa blieb stumm. Mit großer Redegewandtheit lobte der Mönch die Tiefe der mineralischen Kulisse; Issa blieb weiterhin stumm. Der andere, ein wenig erstaunt über diese Stille, hob zu einer eindringlichen Lobrede an über die Perfektion des Kreises. Da wies Issa mit der Hand über Sand und Steine hinweg auf die Pracht der großen Azaleen und sagte: Trittst du aus diesem Kreis heraus, begegnest du den Blumen.» Zitat aus der deutschen Ausgabe: Muriel Barbery «Eine Rose allein»
Atelier d’Ingrid Schmidt
1205 Genève, Rue des Vieux Grenadiers 10
Bâtiment G
Mail : schmidtingrid@protonmail.com
Tél. 0041 (0)77 499 40 55
Bülowstr 66
D-10783 Berlin